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Tech-Writer Uwe am 22.01.2021
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Täglich werden neue Gesetze für das Internet erlassen oder geändert. Selbst Experten sind bei Fragen zu Urheberrechtsverletzungen, Meinungsfreiheit, Hasspostings, etc. überfordern. Das politische Vorgehen ähnelt hier stark den Corona-Maßnahmen (Stand: 2020 / 2021), die von Region zu Region, Stadt zu Stadt, Land zu Land abweichen und viele nicht mehr wissen, welche Regeln nun wie und wann gelten und wo nicht. Gnade vor einem Fehler gibt es nicht - das Bußgeld ist bei einem Verstoß sicher.
Copyright und Lizenz: Von Uwe erstellte Grafik zum VPN-Artikel (Enthält Bildmaterial des VPN-Anbieter surfshark)
Der Begriff VPN (Virtual Private Network) und wozu es dient, wurde bereits in vorangegangenen Blogs erklärt:
- VPN – Anonym und verschlüsselt durch den Tunnel
- Anonymität im Internet - Grundlagen
- Datenvorratsspeicherung vs. Anonymität
Wer weiß eigentlich, was er heute noch in sozialen Netzwerken posten darf oder was nicht mehr zur "Meinungsfreiheit" zählt. Welche Musik oder Filme frei verfügbar sind oder ob der Stream vielleicht illegal ist?
Ein weiter Punkt ist die Länder- bzw. Internetsperre, wodurch beispielsweise gewisse Filmchen auf Youtube nicht verfügbar. In einem anderen Land können diese jedoch frei konsumiert werden!
Ein kostenloser Weg für Anonymisierung ist das Tornetzwerk bzw. der Torbrowser, mit dessen Hilfe man Ländersperren umgehen oder auf Inhalte im Deepweb (Meinungsfreiheit, Toleranz, Medien und das Darkweb) zugreifen kann. Der Torbrowser sorgt dafür, dass die eigene IP-Adresse verschleiert und von Dritten nicht abgegriffen werden kann. Diese Stufe der Anonymisierung beschränkt sich aber allein auf den Torbrowser und nicht auf andere Apps oder Browser. Mit aktiven Elementen (Javascript, etc.) kann durch Sicherheitslücken die Identität (echte IP-Adresse des Nutzers) ermittelt werden. Deshalb ist der Torbrowser auch nur mit aktivierten ScriptBlocker (z. B. NoScript in Tor fest integriert - Stand: 01.2021) sicher. Der Nachteil dabei ist, dass bei deaktivieren Scripten und Torbrowser kaum noch ein vernünftiges Surfen möglich ist. Die meisten Anbieter (z. B. Zeitschriften, etc.) setzen aktivierte Scripte voraus.
Deutlich bessere Absicherung ist den gesamten PC mit Windows, allen Apps und Browsern im Bedarfsfall zu anonymisieren. Aktive Elemente (Scripte) können in diesem Fall NICHT die reale IP-Adresse des Nutzers ermitteln. Im schlimmsten Fall wird nur die IP-Adresse des VPN-Nutzers angezeigt. Dies kann auf der apm24.de Computerhilfe-Homepage (IP-Adresse Die persönliche Adressierung im Internet) auch getestet werden.
Kurzum - VPN versetzt das gesamte Netzwerk in einen anderen IP-Adressraum und die Übertragung erfolgt vollständig verschlüsselt. Nicht einmal der ISP (Internet Service Provider) kann verfolgen, welche Webseiten der Nutzer besucht.
Welches VPN sollte man nutzen?
Es gibt viele bekannte und weniger bekannte VPN-Anbieter. Die meisten VPN-Dienste sind kommerziell und damit kostenpflichtig. Bei kostenlosen VPN-Angeboten sollte man vorsichtig sein und sich fragen, wie der Anbieter diesen Aufwand finanziert? VPN ist für die Anbieter eine aufwendige und kostenintensive Sache, die kaum jemand aus reiner Nächstenliebe anbietet.
Die VPN-Vergleichsportale sollten auch mit Vorsicht genutzt werden, da hier viele nicht vollkommen unabhängig sind. Allerdings sind sie die erste Anlaufstelle für diverse Anbieter und deren Seriosität. Weitere Informationen und Erfahrungen zu VPN findet man am auch in freien Foren - aber Vorsicht - auch hier können bezahlte Artikel von Anwendern geschrieben werden, die nicht immer der Wahrheit entsprechen.
Bitte folgende Auswahlkriterien beachten:
- Wie ist die Trennung zwischen Zugangsdaten (personalisiert) und Anonymisierung im Web von dem VPN-Anbieter sichergestellt? Sprich - was passiert im Fall, dass die Staatsanwaltschaft die Zugangsdaten bzw. Accountdaten (Email) im Fall einer Straftat anfragt? Werden diese Daten von dem VPN-Anbieter weitergegeben?
- Hält der VPN-Anbieter sich an die "No-Logs-Richtlinien"? Sprich - verzichtet er auf die Speicherung von Log-Dateien?
- Wo ist der Serverstandort des VPN-Dienstes und wie ist dieser gegen Zugriff staatlicher Institutionen gesichert?
- Ideal ist auch ein VPN-Anbieter, der mit sogenannten RAM-Servern arbeitet und damit keinerlei Daten dauerhaft speichern kann.
- Kann ich die VPN-Lizenz nur auf einem Gerät nutzen oder auf mehreren?
- Wie hoch sind die monatlichen Lizenzkosten und Vertragslaufzeiten des VPN-Dienstes
- Gibt es Angebote für den VPN-Dienst und wie ändern diese sich nach der Vertragslaufzeit?
- Wie kann ich den Vertrag / Abo kündigen, wenn ich VPN wechseln oder nicht mehr nutzen möchte?
Eine dauerhafte Empfehlung für einen speziellen VPN-Dienst kann man kaum geben, da sich die Regeln der Anbieter jederzeit ändern können.
Wie läuft die VPN-Verbindung ab?
- Zunächst besucht man die Homepage des VPN-Anbieters.
- Hier klickt man auf "Download" (oder ähnlich), was zu einem Abo mit diversen Laufzeiten und Preisen führt. Hier musst du dich entscheiden. Der Preisvorteil beim kompletten Paket ist jedoch enorm. Wenn du weißt, was du willst, solltest du diese Option wählen.
- Im nächsten Schritt erfolgt eine Anmeldung, wobei die Zahlungskonditionen angeben werden.
- Anschließend musst du dir die entsprechende App (je nach Betriebssystem) herunterladen und auf deinem PC installieren. Der Vorgang der Installation ist recht einfach.
- Zum Schluss musst du deine Anmeldedaten (Email und Passwort) eingeben.
Wenn alles richtig gelaufen ist, startet die VPN-App und kann genutzt werden.
Wenn die VPN-Verbindung etabliert ist (kann auch einige Sekunden dauern), ist dein PC komplett in einem anonymisierten IP-Raum und kann nicht mehr so einfach verfolgt werden.
Jede App, Spiel oder gar das Betriebssystem zeigt nach außen hin nur noch die von deinem VPN-Anbieter anonymisierte IP-Adresse an und der gesamte Traffic ist verschlüsselt.
Tipp
- Der Torbrowser kann auch über die aktive VPN-Verbindung arbeiten, was die Sicherheit des Torbrowsers nochmals deutlich erhöht.
- Solltest du Probleme mit Ländersperren haben, so kannst du eine IP-Adresse aus einem anderen Land testen (einfach einen anderen Server für die VPN-Verbindung wählen) und prüfen, ob die Ländersperre noch immer gilt.
- Für eine schlüssige Anonymisierung solltest du auf keinen Fall dein Hauptsystem mit personalisierten Daten (z. B. Email, soziale Netzwerke, eBay, Amazon etc. nutzen). Die Browser setzen gleichfalls Tracking-Cookies und auch mit Hilfe der Metadaten (welche Apps sind bei dir installiert, Browser, Auflösung, etc.) kannst du im Internet identifiziert werden. Am sichersten ist es ein "virtuelles Betriebssystem" (Virtuelle Systeme), auf dem die Surfshark-Software installiert wird und die Browser keine Links zu angemeldeten / personalisierten Seiten haben (jungfräulich) und auch keine persönlichen Daten auf dem virtuellen PC liegen.
- Falls noch ein alter PC zur Verfügung steht, so sollte man diesen auf Werkseinstellung zurücksetzen und ausschließlich für anonymisierten Internetzugang nutzen (alternativ zu einem virtuellen PC).
- VPN ist auch auf einem Handy möglich. Die VPN-App ist nicht an der Telefonnummer, sondern an dem Gerät gebunden. Ein Gerät weist auf die IP-Adresse und ein VPN-Dienst verbirgt die IP-Adresse. Das funktioniert auf einem Handy nach dem gleichen Prinzip wie auf jedem Rechner. Die Hauptfunktion eines VPN-Anbieters ist die Sicherheit und den Datenschutz der Nutzer unabhängig vom genutzten Gerät.
Fazit
VPN anonymisiert und verschlüsselt alle Internetverbindungen. Egal ob es sich um einen Browser zum Surfen, eine App zum Chatten oder einfach Email ist. Damit ist die IP-Adresse nie einer Person zuzuweisen. Bei der Vielfalt von Regeln und Gesetzen kann es Jedem passieren, dass man einen Fehler im Internet macht. Der Staat zeigt dafür wenig Verständnis oder Gnade - Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.
Wer lieber ohne ständige Angst vor staatlicher Verfolgung einen Post, Chat oder einfach nur Surfen will, sollte VPN in Betracht ziehen.
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