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Tech-Writer Uwe am 26.10.2020
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Immer mehr Anwender kämpfen mit den Update- und Performanceproblemen bei Windows 10 (Stand: 10.2020). Nach einem Update kommt es nicht selten zu Problemen mit dem Start von Windows. Teilweise sind die eigenen Daten gar gelöscht oder der Anwender muss Windows 10 komplett neu installieren.
Copyright und Lizenz: Von "Uwe" erstellte Grafik zum Artikel Linux Ubuntu
Inhalt:
Insbesondere gibt es immer häufiger Performanzprobleme mit der Geschwindigkeit, beispielsweise beim Start von Programmen und extrem langsamen Schreib-Lesevorgängen auf der Festplatte. Ich habe einen extrem performanten Laptop (i7 6. Gen.) mit Windows 10 gekauft, der sich nun als deutlich langsamer als mein bisheriger Windows 7 Laptop (i5 2. Gen.) herausstellt.
Bisher war ich immer ein Fan von Windows und habe Linux Ubuntu als zu kompliziert und unhandlich beiseitegeschoben. Der ständige Ärger über Windows 10 hat mich nach vielen Jahren nochmals dazu gebracht, Ubuntu genauer anzuschauen. Nicht nur Windows, sondern auch die Linux-Gemeinde entwickelt ihre Derivate weiter und hat die Anwenderproblematik mit Windows erkannt.
Inzwischen ist Linux Ubuntu und auch einige Ubuntu-Derivate (dazu später) Erwachsen geworden und eine echte Alternative zu Windows 10.
Wer zunächst nicht direkt komplett Linux Ubuntu installieren möchte, sondern nur mal reinschnuppern möchte, kann sich dies erst mal als "virtuelles System" beispielsweise mit VirtualBox installieren und ansehen. Auch ein alter, nicht mehr verwendeter PC oder Laptop kann hierfür noch Verwendung finden. Dadurch das Linux deutlich geringere Ansprüche an die Hardware hat, kann eine für Windows nicht mehr geeigneter PC mit dem alternativen Betriebssystem versehen werden.
Ist Linux Ubuntu wirklich ein Ersatz zu Windows 10?
Nein - die meisten Windows - Anwendungen funktionieren auf Linux nicht bzw. sind nur durch einen Trick (zeigen wir später - WINE) nutzbar. Für einen Anwender, der nur Dokumente oder Bilder bearbeiten, im Internet surfen, Spiele (z. B. STEAM) spielen möchte, Musik und Filme hören und sehen will, ist Linux ein guter Ersatz.
Die meisten Linux-Apps sind kostenlos und ebenso leistungsstark wie die vergleichbaren Windows-Apps. Anstelle von Microsoft Office kann unter Linux das kostenlos OpenOffice oder LibreOffice verwendet werden. Das Gleiche gilt für Thunderbird-Email als Alternative zu Outlook.
Was die Browser (Google Chrome, Firefox, Brave, etc.) angeht, so können diese bei Bedarf einfach installiert werden.
Inzwischen gibt es auch einen AppStore, indem die Anwender stöbern und interessante Apps (meist kostenlos) installieren können.
Wenn spezielle Software benötigt wird, so sollte zuvor geklärt werden, ob diese auch für Linux angeboten wird.
Wenn alle Stricke reißen, können normale Windows-Apps mithilfe von WINE (wird später erklärt) oder direkt über VirtualBox mit einem Windows-System installiert und genutzt werden.
So viele Linux-Distributionen - welche soll ich nehmen?
Dieser Artikel geht erst einmal nur auf Linux Ubuntu und ein das Derivat „deepin“ ein. Eine schöne Übersicht über alle kostenlosen Linux-Distributionen gibt es auf der Seite https://www.lidux.de/linux-download mit direkten Download-Links zu den einzelnen Distributionen.
Hier die direkten Links zu den zwei Linux-Versionen zum Download:
In der Regel wird dort ein ISO-Image (CD-Image) angeboten, welches nach dem Brennen auf CD oder DVD direkt auf dem PC installiert werden kann. Im Fall von VirtualBox wird direkt das ISO-Image eingeladen und installiert.
Es gibt noch Zahlreiche Ubuntu-Derivate, die sich vor allem im Handling und der Oberfläche unterscheiden, also eigentlich eher eine persönliche und geschmackliche Entscheidung. Viele Derivate sind für spezielle Anwendergruppen entwickelt und sollen den Umstieg von Windows erleichtern. So ist beispielsweise die Ubuntu-Variante "deepin" stark an den Aufbau von Windows 10 angelehnt und schafft so von Anfang an ein bekanntes Layout.
Installation von Linux Ubuntu
Am einfachsten und schnellsten ist die Installation als virtueller PC beispielsweise mit VirtualBox. VirtualBox ist kostenlos (Stand: 10.2020) und kann direkt vom ISO-Image das Linux Ubuntu installieren. Die Installation läuft vollautomatisch ab und schlussendlich erfolgt die Anmeldung wie bei Windows 10 mit Usernamen und Passwort. Dieser Vorgang erinnert sehr stark an den Windows-Desktop und die Windows-Installation.
Nach der Installation von Ubuntu oder deepin stellt sich der Desktop vor. Beide Varianten installieren bereits eine Reihe von benötigten Standard-Apps, die bei Ubuntu am linken Rand und bei deepin über das Startmenü zu finden sind.
Individualisierung von Linux Ubuntu
Selbstverständlich kann Sprache, Datums- und Währungsformat oder einfach nur das Desktop-Hintergrundbild wie bei Windows 10 frei definiert werden. Das Gleiche gilt für Schriftgröße, Auflösung und natürlich der eigenen Apps.
Das ganze läuft ähnlich wie bei Windows 10. Ebenso mit dem integrierten App-Store, wo viele Standardanwendungen heruntergeladen und installiert werden können.
Lässt sich Linux Ubuntu auch im Windows-Netzwerk nutzen?
Ja - es gibt hier einige Lösungsansätze und um einige Kommandozeileneingaben mit dem Terminal kommt der Anwender leider nicht rum. Allerdings bietet das Linux-Terminal die Möglichkeit direkt komplette Befehlssequenzen aus dem Internet zu kopieren, einzufügen und auszuführen. Jedoch sind einige technische Grundkenntnisse und Fachbegriffe (SAMBA) nötig. Ich konnte im Test erfolgreich das Netzwerk einrichten und vom Linux-System auf Windowsfreigaben oder umgekehrt zugreifen.
Wie kann ich Windows-Apps unter Linux nutzen
Da gibt es gleich zwei Möglichkeiten:
- VirtualBox - Die einfachste Option ist die Installation von VirtualBox mit ein Windows-System (z. B. Windows 10). Dieses "virtuelle System" kann wie ein realer PC auf dem Linux-System gestartet werden, um dort die Windows-Apps zu nutzen. Das Ganze geht aber nicht bei anspruchsvollen 3D-Spielen, wofür ein virtuelles System nicht performant genug ist.
- WINE - Wine ist eine Art Ersatz-Windows-Schnittstelle (SDK bzw. API) für Linux. Hier wird zwischen Linux und der Windows-App eine Art Übersetzer verwendet und die Windows-App kann fast ohne Leistungseinbußen direkt gestartet werden. WINE ist zunächst für den normalen Anwender und ohne sich in den Foren etwas schlau zu machen nicht direkt zu verstehen. Wenn eine Windows-App .net-Framework oder einen Redist-Pack benötigt, ist dies meist auch kein Problem. Schwierig wird es erst bei sehr systemnahen Apps, die naturbedingt durch WINE nicht unterstützt werden.
Egal wie, eine Windows-Standard-App kann meist auch unter Linux zum Laufen gebracht werden und im Internet gibt es dazu genügend Tipps und Foren oder auch direkte Hilfen.
Fazit
Linux Ubuntu oder andere Distributionen sind auf jeden Fall einen Test wert und im Idealfall nutzt der Windowsanwender es zunächst eine Zeit parallel mit Windows. Ich bin bereits nach einer Woche gut mit Ubuntu und deepin klar gekommen. Soll ein Rechner für einfache Anwendungen genutzt werden, wie beispielsweise Surfen, Büroarbeit oder auch Spiele, so muss nicht mehr unbedingt auf Windows zurückgegriffen werden.
Früher oder später gibt es mit Windows-Updates und Co. Probleme, die einen nerven und viel Zeit kosten.
Mein Tipp - probiert es einfach mal aus...
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